Rassestandart

Der Tibet Terrier soll gemäß dem internationalen Standard Nr, 209 b der FCI ein gut bemuskelter, mittelgroßer Hund sein, dessen Erscheinung ähnlich der eines kleinen Bobtails ist. Dieser Vergleich bezieht sich jedoch nur auf den flüchtigen Eindruck von vorn, vornehmlich in Sitzposition. Der quadratisch gebaute Tibet Terrier bewegt sich wesentlich leichter als der plumper wirkende Bobtail.

Der Tibet Terrier ist ein Hütehund. Die irreführende Bezeichnung „Terrier“ wurde ihm von den ersten christianisierenden Mönchen, die das geheimnisumworbene Land Tibet bereisten, gegeben, weil er die Größe der damals bekannten Terrier hatte.

Der Kopf des Tibet Terriers darf weder zu groß noch zu klein, sondern sollte zur Größe des Hundes gut ausgewogen sein, so dass er als kleiner Hund genau die Proportionen eines großen Hundes hat. Der Stop soll deutlich vor den Augen markiert, aber nicht überbetont sein. Das Kopfhaar ist reichlich und fällt lang über die Augen, mit einem kleinen aber nicht übertrieben starken Bart am Unterkiefer.

Die Augen sollen groß und dunkel, weder hervorstechend noch eingesunken sein, die Augenlider dunkel. Sie sind sehr ausdrucksstark und geben der Rasse den gewünschten Gesichtsausdruck.

Die Ohren sind v-fömig, dürfen weder zu lang noch am Ende spitz sein und sollen in guten Proportionen zum Kopf stehen.

Die Nase muß schwarz sein, wobei bei hellen Tieren (creme, hellgold, weizen) die Farbe des an sich dunklen Nasenspiegels jahreszeitlich etwas schwanken und heller sein kann. Braune und leberfarbene Nasen sind unerwünscht, sie sind meist an ein schokoladenbraunes Fell gebunden und somit außerhalb des Standards.

Der Tibet Terrier soll ein Scherengebiß haben, bei dem die Schneidezähne des oberen Bogens scherenschenkelartig über die Außenseiten der unteren Schneidezähne gleiten.

Auf den ersten Blick hat der Tibet Terrier einen kurzen Hals, wobei dieser Eindruck durch die Haarfülle im Bereich des Nackens und am Kehlrand des Halses bis zur Vorderbrust entsteht. Der Hals ist stark bemuskelt und relativ weit vorgebeugt

Der Körperbau ist kompakt, kräftig und quadratisch, die Rückenlänge ist gleich der Widerristhöhe. Er ist das Ergebnis der Anpassung an die rauhe Umwelt bei niedrigen Futteransprüchen und einer extremen Beweglichkeit mit langer Ausdauer. Solche zweckmäßigen Körperproportionen sind zusammen mit den Fellanlagen die Grundlage für die Schönheit dieses Hundes und seine Eleganz. Charakteristisch ist weiterhin der kurze gerade Rücken, der für die gleichförmigen und fließenden Gehbewegungen des Tibet Terriers sehr wichtig ist. Weiteres wesentliches Merkmal ist der gut aufgerippte Brustkorb, der die nötige große Ausdehnung der Lungenflügel in den extremen Höhenlagen erlaubt.

Für die Größe ist eine Widerristhöhe von 35,6 – 40,6 cm für Rüden genannt, Hündinnen sind etwas kleiner. In den Jahren vor 1950 waren noch 43 cm gestattet. Es ist nicht selten, dass besonders Rüden über 42 cm groß werden. Über das Gewicht macht der Standard keine Angaben, erfahrungsgemäß lässt sich jedoch sagen, dass ausgewachsene Hunde je nach Größe zwischen 9 und 12,5 kg wiegen.

Die Vorderläufe sind gerade, parallel, gut bemuskelt und gewinkelt. Auch die Hinterläufe stehen parallel, sind jedoch in den gut geformten und kräftigen Gelenken relativ stark gewinkelt, womit einem Ermüden weitgehend vorgebeugt ist. Die Ausdauer des Tibet Terriers beim Laufen, Klettern und Springen wird maßgeblich durch diese rassetypische Winkelung bestimmt. Von den so tief wie möglich sitzenden Sprunggelenken wird ein besonderes Merkmal dieser Rasse bestimmt, das besondere Sprungvermögen

Durch die ihm eigenen flachen, großen und runden Pfoten, die mit reichlich Haar zwischen Zehen und Ballen versehen sind, wird der Tibet Terrier in die Lage versetzt, ohne einzusinken über Schneeflächen ebenso wie über Sandflächen zu laufen.

Im normalen Gang läuft er flüssig leicht und locker federnd, fast fliegend. Seine kraftvollen Sprünge in schnellem Tempo wirken spielerisch leicht.

Auch die lustig über den Rücken getragene und leicht eingerollte Rute, die etwa seitlich aufliegen kann, gehört zum Gesamteindruck beim Laufen. Sie integriert sich durch die starke Befederung augenscheinlich mit in das füllige Deckhaar des Rückens. Am Ende der Rute kann manchmal ein kleiner Knick vorhanden sein.

Das Haarkleid selbst besteht aus zwei Schichten, dem langen, reichlichen Deckhaar und der feinen Unterwolle. Das Deckhaar ist dem menschlichen Haar ähnlich und soll glatt oder leicht gewellt fallen. Da das Kopfhaar lang über das Gesicht fällt und die Augenpartie bedeckt, verhindern die langen Augenwimpern ein Berühren dieses Haares mit dem Auge, so dass ein ungehindertes Sehen durch das lange Kopfhaar gewährleistet ist.

Die Haarfarben sind weiß, gold, creme, schwarz, grau oder rauchfarben, zweifarbig gescheckt oder dreifarbig, also alle Farben außer schokoladenbraun

 

Quelle: CTA HP